Soils for our future – Symposium und Preisverleihung

Das Symposium 'Soils for our future' wurde von der International Union of Soil Sciences und der ÖBG am 15. Oktober 2021 an der Universität für Bodenkultur Wien veranstaltet. Im Rahmen des Symposiums erhielt Dr. Franz Fischler aus der Hand der Präsidentin der International Union of Soil Sciences, Prof.in Laura Bertha Reyes Sánchez, die Distinguished Service Medal 2020, in Anerkennung seiner herausragenden und kontinuierlichen Unterstützung, die der IUSS zu dem verholfen hat, was sie heute ist. Die Laudatio für Dr. Fischler hielt Prof. Winfried E.H. Blum, Ehrenmitglied der IUSS und der ÖBG.

Dr. Franz Fischler, ehemaliger Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft Österreichs, ehemaliger Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Europäischen Union und ehemaliger Präsident des Europäischen Forums Alpbach, ermöglichte mit seiner Unterstützung die satzungsgemäße Umwandlung von einer auf persönlicher Mitgliedschaft basierenden International Society of Soil Science (ISSS) in eine auf nationaler Ebene basierende International Union of Soil Sciences (IUSS), die 1998 abgeschlossen werden konnte, und den Aufbau einer neuen wissenschaftlichen Struktur, die seit 2002 als Mitglied des International Science Council (ISC) die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen bodenwissenschaftlichen Disziplinen innerhalb der Union und mit der weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft fördert.

Mit der Verleihung der Distinguished Service Medal würdigt die IUSS seit 2012 weltweit führende Bodenexperten, die die Bodenkunde in die Praxis umgesetzt haben. Die IUSS Distinguished Service Medal ist eine Auszeichnung für Personen, die sich in besonderer Weise um die IUSS als weltweite Organisation verdient gemacht haben und sich für deren Ziele einsetzen. Mit dieser Auszeichnung werden Personen gewürdigt, die sich im Laufe ihres Lebens durch Handlungen hervorgetan haben, die wesentlich zum Wachstum und zur Konsolidierung der IUSS, der Bodenkunde sowie zur Förderung und Stärkung der Politik zum Schutz der Bodenressourcen beigetragen haben.

Das Symposium wurde von Prof. Hubert Hasenauer, Rektor der Universität für Bodenkultur, und Dr. Andreas Baumgarten, Präsident der ÖBG, eröffnet. Auf dem Symposium erklärte Dr. Fischler, dass Böden wieder als sehr wichtig angesehen werden, als eine der Grundlagen für das Leben auf der Erde, mit dem zweitgrößten Pool an Kohlenstoff. Das Biom ist wichtig für das Leben, auch das im Boden für unsere Resilienz. Im Kontakt mit Landwirten und Politikern ist es wichtig, die Vorteile einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung der Böden hervorzuheben und zu zeigen, wie dies zur globalen Dekarbonisierung beitragen kann.

Prof. Rainer Horn, ehemaliger Präsident der IUSS, kam zu dem Schluss, dass zur Erhaltung der Bodeneigenschaften und -funktionen eine stärker standortbezogene Landnutzungs- und Bodenbewirtschaftungsstrategie erforderlich ist. Wir sollen das aktuelle Wissen über chemische, physikalische und biologische Prozesse als Grundlage für Werte für eine nachhaltige Landnutzungsplanung verwenden. Die kontinuierliche Entwicklung neuer Erkenntnisse über die Prozesse im Boden und darüber, wie Böden unter verschiedenen Landnutzungen, klimatischen und anthropogenen Einflüssen reagieren, ist von entscheidender Bedeutung. Die IUSS hat das Potenzial, wesentliche Informationen für eine nachhaltigere zukünftige Landbewirtschaftung zu liefern.

Um diese Informationen zu verbreiten, ist Kooperation wichtig. Dr. Fischler bot an, die Botschaft dieses Symposiums an die Organisatoren des Europäischen Forums Alpbach (gegründet 1945) weiterzugeben, um eventuell ein Seminar über Böden während des nächsten Europäischen Forums Alpbach zu planen. Weiters wurde eine Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament für eine Konferenz im Jahr 2022 ins Auge gefasst. Schließlich könnte auch eine Zusammenarbeit mit der European Landowners' Organisation (ELO) von Interesse sein, z.B. in Bezug auf die biologische Vielfalt der Böden.